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Aktuelles

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Die Affen und der Mond

21. Sep, 2023

Es begab sich zu einer längst vergangenen Zeit, da lebte eine Horde wilder Affen im Wald. Eines Tages beim Herumtoben sahen sie das Spiegelbild des Mondes in einem Brunnen. Da staunten sie sehr, und der Anführer der Affenbande sprach: „Seht nur, Brüder, der Mond ist in den Brunnen gefallen! Wir müssen ihn wieder herausholen, sonst ist die Welt von nun an ohne Mond.“
Die Affen glaubten ihrem Anführer sofort, denn sie blickten nur ins Wasser und schauten nicht zum Himmel. Hals über Kopf wollten sie den Mond retten, und einer von ihnen rief: „Wir halten uns an diesem Baum fest und bilden eine Kette bis zum Brunnen. So werden wir den Mond aus dem Wasser herausziehen können!“
Gesagt, getan: Der erste Affe ergriff einen Ast des Baumes, der zweite Affe klammerte sich an den ersten Affen und der nächste wiederum an den zweiten. So ging es weiter fort. Doch unter dem wachsenden Gewicht der Affenkette bog sich der Ast des Baumes und knirschte. Die Affen klammerten sich stärker aneinander, doch alles begann zu schwanken – schließlich berührte der unterste Affe die Wasseroberfläche: Sofort löste sich das Spiegelbild des Mondes in vielen kleinen Wellen auf – der Ast brach und alle Affen stürzten in den tiefen Brunnen.
Da sprach eine Gottheit: „Wenn die Menschen blind einem närrischen Anführer folgen, so gehen sie alle dem Untergang entgegen, so wie Affen, die den Mond aus einem Brunnen holen wollen.“
(überliefert nach einer tibetischen Fabel)

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Die Kunst des Entrümpelns

27. Jul, 2023

Im Laufe der Jahre sammelt sich so einiges an. Ob Geschirr, Bücher, Briefe, Kleidung oder Nippes – die meisten Dinge heben wir auf, weil wir sie irgendwann noch mal gebrauchen könnten oder weil es Erinnerungsstücke sind.
Aber das fortwährende Ansammeln von Gegenständen kann auch belasten und sprengt irgendwann die räumlichen Kapazitäten. Man sagt, die Wohnung sei ein Spiegelbild der Seele. Wenn Unordnung in den Wohnräumen vorherrscht, dann sind wir auch innerlich nicht aufgeräumt.
Früher oder später kommt fast jeder in die Situation, einen Hausstand komplett auflösen zu müssen. Nämlich dann, wenn ein Angehöriger in eine Pflegeeinrichtung umzieht oder verstirbt. Nun stellt sich endgültig die Frage: „Was behalten wir und was kann weg?“
Nach Marie Kondo, einer bekannten Ordnungsberaterin, erfolgt das Ausmisten nach Kategorien in festgelegter Reihenfolge. Erst zum Schluss geht es an die Dinge, zu denen wir eine emotionale Bindung haben, denn hier fällt der Abschied besonders schwer.
1. Kleidung
2. Bücher
3. Unterlagen und Papiere
4. Kleinkram (wie Elektrogeräte, Accessoires, CDs, Badezimmerartikel)
5. Erinnerungsstücke (wie Fotos, Briefe, Schmuck, persönliche Erinnerungen)
Es gibt dabei nur ein Auswahlkriterium: Wenn wir einen Gegenstand in die Hände nehmen, macht er uns glücklich, oder nicht? Was uns nicht glücklich macht, kommt weg ¬– und zwar rigoros. Diese Dinge geben wir möglichst als Spenden an wohltätige Organisationen. Eine gute Tat und neuer Freiraum – beides wird uns entlasten.
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Wie weit fällt der Apfel?

29. Jun, 2023

Ob Augenfarbe, Körperbau, Intelligenz oder Musikalität – Äußerlichkeiten, Eigenschaften und Talente sind stark von unserem Erbgut abhängig. Aber ist das, was uns ausmacht, tatsächlich nur eine Frage der DNA?
Der Augustinermönch Gregor Johann Mendel entdeckte im Jahre 1865 erste Mechanismen der Vererbung. Er kreuzte Erbsenpflanzen miteinander und fand heraus, dass physische Merkmale nach bestimmten Regeln an die Tochterpflanzen weitergegeben wurden.
Insgesamt sind es gut 30.000 Gene, die wir in uns tragen. Wobei ein Mensch immer nur die Hälfte seiner DNA an seine Kinder weitergeben kann. Das bedeutet, dass wir von jedem Elternteil 50 Prozent unserer Gene erhalten. Unsere Eltern wiederum haben ihr Erbgut zu je 50 Prozent von ihren Eltern, unseren Großeltern, erhalten.
Die Körpergröße ist beispielsweise zu 80 Prozent genetisch festgelegt. Weitere äußere Merkmale wie Gesichtsform, Augen- und Haarfarbe, ob wir eine gerade oder krumme Nase haben – aber auch Blutgruppe, Immunsystem, Stoffwechsel und vieles mehr: All diese Faktoren werden durch die Gene mitbestimmt. Ebenso können wir uns für unsere Intelligenz sowie besondere Begabungen und Talente zu einem Teil bei unseren Vorfahren bedanken.
Und wie entstehen Charakter und Persönlichkeit eines Menschen? Werden diese auch durch die DNA bestimmt oder formen sie sich im Laufe des Lebens? Wissenschaftler fanden heraus, dass die Entwicklung der Persönlichkeit im Kindergartenalter beginnt. Sie wird zu einem Teil aus den vorhandenen Genen und zum anderen Teil von der Umwelt geprägt. Die Neigung zu Ängstlichkeit, Aggressivität oder Temperament ist uns also in gewissem Maße mit in die Wiege gelegt worden. Jedoch ist die Ausprägung abhängig von Erziehung, Bildung und sozialem Umfeld.
Ein schöner Gedanke am Schluss: Was bleibt uns also von unseren Vorfahren, unseren Großeltern und Eltern, nach deren Tod? Vielleicht die krumme Nase oder dass wir ganz gut Gitarre spielen können. Dadurch leben sie in uns weiter fort.
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Halb voll - oder halb leer?

01. Jun, 2023
Im Grunde genommen hat das Jahr doch gerade erst angefangen – zumindest fühlt es sich so an. Aber plötzlich steht schon wieder die Sommersonnenwende am 21. Juni vor der Tür. Für die einen ist es der Moment, den Beginn des kalendarischen Sommers zu feiern, während andere beklagen, dass von nun an die Tage schon wieder kürzer werden. Ob das kalendarische Glas nun dem Sprichwort entsprechend halb voll oder halb leer ist, ist auch eine Frage der Lebenseinstellung und ganz sicher der individuellen Persönlichkeit.
Nicht nur das Jahr bietet Anlass, den Augenblick von zwei Seiten zu betrachten – auch im Leben stehen wir immer wieder vor derartigen Momenten. Für die einen mag es der vierzigste oder fünfzigste Geburtstag sein, für andere die Geburt des ersten Kinds oder Enkelkinds oder der Eintritt in die Rente: Das Gefühl, stolz auf das Erreichte zu sein, geht Hand in Hand mit der Sorge, was die Zukunft bringt. Geburtstag werden entweder beklagt mit den Worten „Ach, nun bin ich schon so alt!“ oder gefeiert mit dem Gedanken „Schön, dass ich das noch erleben darf!“
Ändern lässt sich das Schicksal nun einmal nicht, und es mag psychologisch nur zu verständlich sein, vor dem Lauf der Zeit und dem Gedanken der eigenen Endlichkeit die Augen zu verschließen – wirklich clever ist es selten. Es kostet Selbstüberwindung, darüber nachzudenken, was nach dem eigenen Ende eigentlich sein soll. Gibt es Dinge, die bestimmten Erben hinterlassen werden sollen? Gibt es Wünsche für die eigene Bestattung? Was ist eigentlich mit dem Thema Organspende? Bei der Beantwortung helfen Rechtsanwälte, Notare, soziale Dienste, Hausärzte oder Bestattungsunternehmen mit ihren jeweiligen Kompetenzen gern.
Wer sich den Ruck gibt, um sich diesen Fragen zu stellen, sorgt mit ihrer Beantwortung für etwas mehr Sicherheit. Es ist ein gutes Gefühl, wichtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen zu haben – und das Glas des Lebens ist deshalb vielleicht nicht voller, aber dennoch erfrischender. Genießen Sie es!
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Ostern ist für alle da

03. Apr, 2023

Gekreuzigt – gestorben und begraben – am dritten Tage auferstanden von den Toten: Die Ostergeschichte lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen. Die Auferstehung eines Hingerichteten wurde zum Ausgangspunkt der christlichen Weltreligion.
Dem Gedanken der Auferstehung und der Überwindung des Todes kann man sich natürlich theologisch nähern. Allerdings reicht die Fragestellung weit über den christlichen Glauben hinaus: „Was heißt das eigentlich, tot zu sein? Muss das sein – und wenn ja, kann man diesem Schicksal seinen Schrecken nehmen?“ Die Pyramiden der alten Ägypter zeugen von der Beschäftigung mit dieser Frage ebenso wie die Kuppelgräber der archaischen Griechen oder die Überreste früher südamerikanischer Hochkulturen.
Es liegt in der Natur des Menschen, mit seiner Endlichkeit zu hadern, ungeachtet einer kirchlichen Bindung. Und auch das Osterfest ist heute nicht mehr religiösen Familien vorbehalten. Stattdessen feiern wir Ostern als Familienfest, mit einem feinen Essen, der Ostereiersuche für die Kids und dem Wissen, dass nun die Wintertage weitestgehend vorüber sind und der Frühling neu erwacht. Da ist er also wieder, der Gedanken des Neuerwachsens, der nicht nur in der Kirche, sondern ebenso in der Natur verwurzelt ist.
Ein Neuerwachen im Kreislauf von Leben und Tod, von Vergehen und Erblühen oder von Trauer und neuem Mut erleben Familien in der Bewältigung von Verlusten. Es sind nicht die Verstorbenen, die wieder aufstehen – stattdessen sind es die Hinterbliebenen, vor 2.000 Jahren die Jünger ebenso wie heute die Familienmitglieder. Sie verlassen ein Grab, sei es nun am Ostersonntag oder einem anderen Tag des Jahres, halten Zwiesprache, vielleicht stille oder untereinander, und gehen ihren Weg. Das Grab war der Ausgangspunkt der Apostel und ist es für religiöse und kirchenferne Angehörige der Gegenwart gleichermaßen. Es ist eine Stätte, die Trauer in die Erinnerung überführt.
Ostern als Fest für die Lebenden und die Verstorbenen zu feiern, an Omas Grab nach dem Rechten zu sehen und einen fröhlichen Frühlingsstrauß Tulpen oder Narzissen niederzulegen, ist also kein Privileg religiöser Menschen.
Wir wünschen Ihnen frohe Ostern!

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Aus Verantwortung für die Familie

31. Mär, 2023

Endlich – der Frühling kommt! Wenn das Wetter besser wird und die Sonnenlichtstunden wieder überwiegen, entdecken alle Menschen neuen Enthusiasmus in sich, werden motiviert, Neues auszuprobieren, sprichwörtliche „alte Zöpfe“ abzuschneiden – oder erleben gar die ebenso sprichwörtlichen Frühlingsgefühle. Die wiedergewonnene Energie tut gut und wird regelmäßig auch genutzt, vermeintliche „mühsame“ Aufgaben anzugehen. Der Frühlingsputz der Wohnung gehört häufig dazu, das Auto wird gewaschen und auf Omas Grab werden neue Blumen gepflanzt. Sofern ein Grab existiert.
Denn tatsächlich scheinen Gräber etwas außer Mode zu geraten. Schon seit Jahrzehnten hat sich ein immer höherer Anteil an Feuerbestattungen ergeben, der jüngst durch einen Trend zu pflegefreien Gräbern ergänzt wurde. Mehr und mehr Menschen entscheiden sich für eine Bestattung im Wald, auf See oder in einem anonymen Grab. Eine Forsa-Umfrage im Herbst 2022 ergab, dass nur noch rund 12 Prozent der Deutschen sich eine klassische Erdbestattung im Sarg oder ein Urnengrab auf dem Friedhof (14 Prozent) wünschen. Pflegefreie Grabformen auf Friedhöfen, beispielsweise in einem Kolumbarium, wünschen sich 14 Prozent der Befragten, und eine Waldbestattung ist für 25 Prozent der Befragten attraktiv.
Diese Grabformen erscheinen attraktiv, da sie praktisch sind und eine minimierte Belastung für die Hinterbliebenen versprechen. Viele Menschen wollen ihren Angehörigen die Arbeit und die Kosten der Grabpflege ersparen. Dass diese Arbeit allerdings bei Weitem nicht immer als unangenehm empfunden wird, wird dabei schnell übersehen. Das betrifft nicht nur – aber auch – das alljährliche Ritual der Neubepflanzung im Frühling, die nun wieder anliegt, sondern auch den Strauß Blumen, der am Geburtstag des oder der Verstorbenen am Grab niedergelegt wird, den Besuch beim Sonntagsspaziergang, der Anlass ist, um ein paar Stauden zurechtzustutzen oder einfach nur ein paar Minuten am Grab zu verweilen. Für Hinterbliebene ist dieser Besuch tröstlich, denn Gräber sind Orte des Andenkens – und wer auf ein Grab verzichtet, verwehrt seinen Hinterbliebenen diese Möglichkeit.
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Der Mann im Mond

31. Mär, 2023

La-Le-Lu, nur der Mann im Mond schaut zu …“ – das bekannte Gutenachtlied beruhigt und sorgt für einen guten Schlaf.
Aber wenn der Vollmond hell am Himmel steht, haben so manche ihre Schwierigkeiten mit der guten Nacht. Dass der Mond einen großen Einfluss auf viele zyklische Prozesse hat, ist hinreichend bekannt. Die wechselnden Mondphasen bestimmen die Gezeiten und den Rhythmus zahlreicher Lebewesen. Doch der Zusammenhang zwischen Mond und menschlichem Schlaf galt jahrelang als umstritten und nicht bewiesen.
Nun gibt es die Bestätigung, denn eine Studie der University of Washington in Seattle kommt zu folgendem Ergebnis: „Wir sehen eine klare Modulation des Schlafes durch den Mond, mit späterem Einschlafen und kürzerer Schlafdauer in den Tagen vor einem Vollmond.“ Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich um eine angeborene Verhaltensanpassung handelt. Unsere Vorfahren, die noch nicht über künstliches Licht verfügten, nutzten die Helligkeit der Vollmondnächte für ihre Aktivitäten. An den Tagen vor Vollmond sollte man daher früher ins Bett gehen, um für Ruhe und erholsamen Schlaf zu sorgen.
Vollmondnächte in 2023
6. April / 5. Mai / 4. Juni / 3. Juli / 1. August / 31. August / 29. September / 28. Oktober / 27. November / 27. Dezember
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Wer an Weihnachten stillstehen will, muss jetzt langsamer werden.

20. Dez, 2022

Da ist sie wieder, die Weihnachtszeit. Sie kann so bezaubernd und voller Freude – aber auch so nervtötend und kraftraubend sein. Wir haben dabei immer die Wahl, auch wenn das viel zu einfach klingt.
Beginnen wir mit der „To-do-Liste“, die in den meisten Fällen vor Weihnachten immer länger wird. Schreiben Sie doch mal eine „To-do-2023-Liste“. Denn vieles lässt sich problemlos auf das neue Jahr verlegen und muss nicht unbedingt vor Weihnachten erledigt werden. Auch wenn es sich anders anfühlt: Die Zeitspanne zwischen Weihnachten und Neujahr beträgt gerade mal eine Woche. Man verschiebt also nichts auf die lange Bank.
Das allerwichtigste To-do in der Weihnachtszeit ist: Genießen! Wozu sind denn all die schönen Weihnachtsmärkte da? Runterfahren, in den Himmel gucken, träumen, bummeln, am Feuer sitzen mit einem warmen Glühwein. Die weihnachtliche Stimmung, die Lichter und den Duft mit allen Sinnen genießen. Langsamer gehen, langsamer werden, Schritt für Schritt … bis wir an Weihnachten stillstehen.

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"Frohes Neues"?

13. Dez, 2022

Das war es nun also: 2022 ist praktisch vorüber und der Jahreswechsel steht vor der Tür. Zeit, um Rückschau zu halten und nach vorn zu blicken. Viele Bundesbürgerinnen und Bundesbürger fühlen sich erschöpft, die anstrengenden Jahre der Corona-Krise gingen nahtlos über in die belastende Zeit des Ukraine-Kriegs, der Inflation und der wirtschaftlichen Unsicherheit. Soll man da voll Optimismus ins kommende Jahr schauen?
„Ein frohes neues Jahr“ wünschen wir uns gegenseitig und haben Sorge, dass dieser wohlgemeinte Wunsch vergebens bleibt. Allerdings: Selbst in politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es mehr als genügend Gründe, den Kopf eben nicht hängen zu lassen, sondern wohlgemut ins nächste Jahr zu blicken. Persönliche Triumphe und Glücksmomente, Eheschließungen, der Schulabschluss oder die Geburt des Enkelkinds sind unabhängig von den Launen der Börse oder der Diktatoren. Allerdings sollten wir realistisch bleiben: Persönliche Tragödien sind es auch. Auch im kommenden Jahr werden wieder Lebenswege enden und Familien Abschied nehmen müssen.
Im Unterschied zu Pandemien oder Kriegen lässt sich die persönliche Situation allerdings beeinflussen. Zwar können wir unser Leben nicht unendlich verlängern, selbst wenn wir es gerne würden, aber wir können dafür sorgen, dass das Unvermeidliche für uns und unsere Angehörigen nicht noch schlimmer wird, als es unbedingt sein muss. Trauer und Schmerz lassen sich nicht vermeiden – finanzielle Belastungen meist schon.
Es ist nie zu früh, um die eigene Zukunft abzusichern, beispielsweise mit einem Bestattungsvorsorgevertrag. „Was wünsche ich mir – was kostet das – wie wird es finanziert?“ Solche Fragen zu beantworten, ist am leichtesten mit der kompetenten Unterstützung der Fachleute in den Bestattungsunternehmen möglich. Etwas Planung lohnt sich sowohl im eigenen Interesse als auch im Sinne der Angehörigen. Wer diesen Schritt hinter sich gebracht hat, kann mit einer Sorge weniger in die Zukunft blicken.
Wir wünschen Ihnen gerade deshalb ein frohes neues Jahr 2023. Bleiben Sie gesund!

Bild: 218954992 von nirutft – stock.adobe.com

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Die Qual der Wahl

14. Okt, 2022

„Welche Bestattungsart würden Sie für sich in Betracht ziehen?“
So lautet die Frage einer Statista-Erhebung aus 2020*.
Befragt wurden 3.000 Personen aus den Altersklassen „Traditionalisten“ *1935-1949, „Babyboomer“ *1950-1964 und „Generation X“ *1965-1979.
Demnach würden sich 38 % der „Generation X“ heute für eine Waldbestattung und 44 % für eine Urnenbeisetzung auf dem Friedhof entscheiden. Die Generation „Babyboomer“, die vermeintlich näher an der Realisierung der Entscheidung steht, würde sich zu 39% für eine Waldbestattung und zu 41 % für eine Urnenbestattung auf den Friedhof entscheiden. Ähnlich sieht das Gefälle bei den „Traditionalisten“ aus (35 % Waldbestattung, 46 % Urnenbestattung Friedhof).
Erdbestattungen liegen mit 17 % und weniger in allen befragten Gruppen deutlich im Abwärtstrend.
Dieser Trend ist seit Langem beobachtbar und anhaltend – und somit ist absehbar, dass die Waldbestattung die Bestattung auf dem Friedhof überholen wird. Die beiden größten Anbieter sind FriedWald® und RuheForst®. Sie verfügen heute über mehr als 150 Standorte in ganz Deutschland. Hinzu kommen etliche Wald- oder Naturfriedhöfe, die unterschiedliche Betreiber haben, oftmals Waldbesitzer aus der Region. Fast nahezu überall in Deutschland ist ein Bestattungswald erreichbar. Und somit attraktiv.
Aber auch die klassischen Friedhöfe sputen sich, auf den Trendzug „Naturbestattung“ mit aufzuspringen. Freie Flächen für neue Baumanlagen oder andere naturnahe Bestattungskonzepte sind zumindest auf größeren Friedhöfen kein Problem.
Die Gründe für eine Waldbestattung sind vielfältig. Die Nähe zur Natur und das Abwenden vom vermeintlich starren Friedhofskonzept sind zwei Hauptargumente. Auch die nicht notwendige Pflege ist ein Argument, mit dem sich aber auch Friedhöfe schmücken können.
Wer heute in Sachen Bestattung Vorsorge betreibt, kann sich zwischen vielfältigen Konzepten entscheiden. Egal ob „Traditionalisten“, Babyboomer“ oder die „Generation X“ – die Natur ist immer beteiligt.
Informationen findet man im Netz oder beim Bestatter des Vertrauens.

*https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1294781/umfrage/umfrage-zu-favorisierten-bestattungsarten-nach-alter
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Abschied - der kleine Bruder vom Tod

04. Okt, 2022

Ein französisches Sprichwort sagt: „Abschied nehmen bedeutet immer ein wenig sterben.“ Das können viele Menschen nachempfinden. Das Leben erscheint wie eine Aneinanderreihung von Momenten, Phasen und Abschnitten. Immer wieder müssen wir eine Sache gehen lassen und verabschieden, damit die nächste kommen kann. Wenn ein Lebensabschnitt endet, sei es Schule, Ausbildung oder Studium, dann trennen sich auch die Wege von Freunden und Wegbegleitern. Wir sagen Lebewohl und sind traurig beim Abschied, denken wehmütig zurück an die gemeinsamen Erlebnisse und möchten diese nicht missen. Und doch wartet schon etwas Neues auf uns, wenn wir den nächsten Abschnitt beginnen. Besonders einschneidend und schmerzhaft ist das Ende einer Partnerschaft, Freundschaft oder Ehe. Je intensiver und stärker die Bindung war, desto trauriger ist der Abschied. Gleichwohl wir mitten im Leben stehen, fühlt es sich an, als würde etwas in uns sterben. Doch wenn wir etwas beenden, birgt dies immer die Chance für einen Neuanfang. Wir vergessen das in dem Moment der Trauer, denn es ist zu früh. Hoffnungsvolle Gedanken an die Zukunft können noch keinen Raum finden. Es scheint, als müssten wir viele kleine Tode sterben. Pragmatisch betrachtet können wir also unser ganzes Leben lang den Tod üben – aber auch immer wieder den Neuanfang, selbst wenn wir nicht an Wiedergeburt glauben. Foto: AdobeStock #177676027 von parallel_dream

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Wer zuletzt lacht, lacht am Besten!

25. Aug, 2022

Wer zuletzt lacht, lacht am besten!
Friedhöfe haben eine interessante Wirkung auf die Menschen. Die direkte Konfrontation mit der Endlichkeit kann emotional, aber auch faszinierend sein. Der Gang über einen Friedhof ist wie eine Zeitreise, und genügend Auswahl ist vorhanden – in Deutschland zählen wir rund 32.000 Friedhöfe. Dabei wird schnell klar: Grab ist nicht gleich Grab, es gibt viel zu entdecken. Schließlich ist die letzte Ruhestätte eine sehr individuelle Sache. Was sich zunächst nicht vermuten lässt: Auf dem Friedhof kann es dadurch auch mal amüsant sein!
Flotte Sprüche und schwarzer Humor
Manch einem Verstorbenen war es offensichtlich ein Anliegen, uns beim Besuch seiner Grabstätte zum Schmunzeln zu bringen. Was für eine nette Geste! Humor macht eben vieles leichter, gerade wenn es um das Unvermeidliche geht.
Sehr schön ist es, wenn Menschen bis zuletzt höflich bleiben. Mit der Grabinschrift: „Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe?“ ist dies sehr gelungen. Andere punkten mit Wortspielereien: „Nur tiefergelegt“ oder „Früher Router, jetzt ruht er.“ Aber auch Enttäuschung über das bescheidene Grab kann zum Ausdruck kommen: „I was hoping for a pyramid“ (Ich hatte auf eine Pyramide gehofft) steht auf einem schlichten Grabstein.
Selbst Bestatter sind nur Menschen und sterben eines Tages. Einer von ihnen wird daraufhin etwas schadenfroh verabschiedet: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt endlich selbst hinein.“ Etwas gehässig reimte dieser Verblichene auf seiner Grabinschrift: „Hier ruhen meine Gebeine, ich wollt‘, es wären Deine.“
Sich einen Reim auf den Tod zu machen, erfreut sich stets großer Beliebtheit – was folgendes Beispiel augenzwinkernd zeigt: „Hier liegt begraben unser Organist. Warum? Weil er gestorben ist. Er lobte Gott zu allen Stunden. Der Stein ist oben und er liegt unten.“
Und zu guter Letzt: Auch bei Grabsteinen ist Vorsorge möglich! Ein Influencer hat sich bereits für das Jahr 2064 seinen Grabstein meißeln lassen: „672 Twitter Follower, 1.673 Clubcard Punkte, 60.590.000 konsumierte Kalorien, 92% positive Ebay-Bewertungen, 184 Tinder-Matches und 76.928 Jogging-Kilometer.“ Mit diesen Highscores nimmt er die Gesellschaft der Superlative und Tracking-Apps auf die Schippe.
Foto: Imgur

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Ein Nachmittag für die Nächstenliebe

04. Jul, 2022

Einem Sterbenden die Hand reichen, sie halten, sie vielleicht massieren und mit wohlriechender Creme pflegen – Gesten, die uns nicht leicht fallen, uns manchmal sogar nicht mal möglich sind. Ein natürliches Sterbegeleit ist uns als Gesellschaft abhandengekommen. Zu sehr verdrängen wir den Tod, zu sehr lagern wir ihn aus, zu wenig begleiten wir ihn.
Denn wenn der Aufbruch zur letzten Reise kommt, braucht es Mut, diesen zu begleiten. Noch besser ist es, wenn zu dem Mut richtiges Wissen hinzukommt: Was hilft dem Sterbenden, wie geht man mit nicht bekannten Situationen um, wie kann man selbst stark bleiben?
Der „Letzte Hilfe Kurs“ der Letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH bietet grundlegendes Wissen zu diesem Thema an, quasi das kleine Einmaleins der Sterbebegleitung. In mehrstündigen Kursen werden die Themenfelder „Sterben als Teil des Lebens“, „Vorsorge und Entscheidungen“, „Leiden lindern“ und „Abschied nehmen“ behandelt. Es sind keine wissenschaftliche Abhandlungen, sondern verständliche Informationen und vor allem anwendbare Hilfen, die die Kursteilnehmer:innen ermutigen, einem nahestehenden Sterbenden die Hand zu reichen und ihn zu begleiten. Als Akt der Nächstenliebe und der Fürsorge für den Sterbenden – aber auch für sich selbst.
Auch für Kinder und Jugendliche gibt es altersgerechte Kurse, zumeist in Kooperation mit den Schulen oder Gemeinden.
„Wir möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.“ So zu lesen auf der Website der Gesellschaft.
So ist also der „Letzte Hilfe Kurs“ auch für uns als soziale Gesellschaft ein Ansporn für mehr Engagement und für ein Miteinander bis zuletzt.
Mehr Information zur Letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH, zu den Kursen und Kursterminen unter: www.letztehilfe.info
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Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnt

19. Mai, 2022

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte.
Ich würde versuchen, das nächste Mal mehr Fehler zu machen.
Ich würde mich entspannen.
Ich würde lockerer sein.
Ich würde alberner sein, als ich es auf dieser Reise war.
Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.
Ich würde weniger gesundheitsbewusst sein.
Ich würde mehr Chancen ergreifen.
Ich würde mehr verreisen.
Ich würde mehr Berge besteigen, in Flüssen schwimmen und mehr Sonnenuntergänge sehen.
Ich würde mehr Energie verbrauchen und mehr Eis essen, dafür weniger Bohnen.
Ich würde aktuelle Probleme haben und weniger imaginäre.

Sehen Sie, ich bin einer dieser Menschen, die vernünftig leben, Stunde für Stunde und Tag für Tag.
Oh, ich hatte meine Augenblicke. Und wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich mehr Augenblicke haben – tatsächlich möchte ich nichts anderes. Nur die Momente, einer nach dem anderen, anstatt immer gedanklich so viele Jahre vorauszueilen.
Ich war einer dieser Menschen, die nirgendwo ohne Thermometer, Wärmflasche, Regenmantel und Regenschirm hingehen.
Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich mehr herumkommen, viele Dinge tun und mit leichterem Gepäck reisen, als ich es getan habe.
Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich im Frühling eher anfangen, barfuß zu laufen und im Herbst später damit aufhören. Ich würde öfter die Schule schwänzen. Ich würde nicht so gute Noten schreiben, außer es geschieht durch Zufall. Ich würde mehr Karussell fahren. Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.
(Nadine Stair aus Louisville/Kentucky im Alter von 85 Jahren)
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Der Frühling ist da...

03. Mai, 2022

Die Natur erwacht, die Tage werden länger, dem Glückshormon Serotonin wird durch Sonnenstrahlen ordentlich eingeheizt. Also nichts wie raus, den Winterblues abschütteln und durchstarten.

Besonders wenn man in der dunklen Jahreszeit einen Angehörigen verloren hat, ist jetzt eine gute Zeit, wieder Hoffnung zu spüren und dem Verlust und der Trauer etwas entgegenzusetzen: Lebensfreude! Der Gang auf den Friedhof hilft hierbei im Frühling und Sommer ungemein, denn alles ist auf „positiv“ gestellt.

Im Wonnemonat Mai blüht es überall, die Vögel zwitschern lebensfroh und die Menschen sind wieder unterwegs. Begegnungen sind wieder möglich – gerade auf dem Friedhof! Hier kann jeder einfach nur die grüne Oase genießen. Oder noch besser: selbst Hand anlegen und das Grab des Verstorbenen für die nächsten Monate zur blühenden Landschaft machen. Trauerarbeit von ihrer besten Seite!

Ewas gewagt könnte man auch sagen: „Der Frühling ist der Sieg des Lebens über den Tod.“

Probieren Sie es doch mal aus!

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Mehr Normalität beim Abschied!

07. Apr, 2022

Am 19. März sind sie ausgelaufen, die strengen Coronaschutzregeln, die in den letzten beiden Jahren auch den Kern der Bestattung eines jeden getroffen hat – die würdevolle Verabschiedung der Verstorbenen.
Kein persönlicher und privater Abschied, keine Trauerfeier mit Angehörigen und Freunden, begrenzte Teilnehmerzahlen sogar auf den Außenflächen der Friedhöfe – trauriger Alltag der letzten beiden Jahre. Und maßgeblich für die Trauerarbeit der Hinterbliebenen. Vieles ist auf der Strecke geblieben, vieles in belastender Erinnerung.
Mit dem geänderten und beschlossenen Infektionsschutzgesetz ist die Aussicht auf würdevolle und wohltuende Abschiede wieder greifbar nah. In Trauerhallen und auf dem Friedhof. Mit genau den Personen, die sich verabschieden möchten, ohne Begrenzung, ohne G-Vorschrift*.
Das wird unserer Bestattungskultur gut tun, denn der Trend zur schnellen und anonymen „Entsorgung“ darf nicht durch Beschränkung verstärkt, Angehörige dürfen nicht sich selbst überlassen werden.

Abschiede dürfen und sollen wieder begangen werden, aus Respekt für die Verstorbenen und für die Zukunft der Hinterbliebenen. Zumindest bis auf Weiteres …

* Natürlich können die Länder bei einer Gefahrenlage die Maßnahmen wieder verschärfen, und in den Innenräumen besteht bei nicht einzuhaltendem Abstand Maskenpflicht – aber entspricht dies nicht auch dem gesunden Menschverstand?

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Frieden

25. Mär, 2022
Die Bedeutung von Frieden wird uns aktuell sehr bewusst. Ebenso die Wertschätzung, die wir diesem Zustand entgegenbringen sollten, weil er leider nicht selbstverständlich ist. Was genau ist Frieden und wie kann man ihn erreichen?
So viel ist klar: Frieden ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Mehr als ein Waffenstillstand und viel mehr als ein schwelender Konflikt, den wir als „kalten Krieg“ bezeichnen.
In der griechischen Mythologie steht die Göttin „Eirene“ für den Frieden. Sie ist Tochter des Zeus und Schwester von Eunomia und Dike. Eunomia verkörpert die gesetzliche Ordnung, wobei Dike für die Gerechtigkeit steht. Die Mythologie zeigt uns, dass Frieden nur möglich ist, wenn Recht und Ordnung herrschen.
In der römischen Mythologie hingegen verkörpert die Göttin Pax den Frieden. Sie war während der Herrschaft von Kaiser Augustus die Patronin für sein Programm „Pax Romana“. Frieden war das Ergebnis von Verhandlungen – besiegelt durch einen Vertrag.
Demzufolge kann Frieden nur entstehen, wenn wir miteinander ins Gespräch kommen. Die verschiedenen Positionen müssen geklärt und eine Übereinkunft gefunden werden. Bestenfalls kann so ein Weg gefunden werden, mit dem alle gut leben können.
Was wir für die weltpolitische Lage erhoffen, können wir selbst jederzeit praktizieren und üben. Beginnen wir bei den kleinsten Zellen unserer Gesellschaft: Beziehungen, Freundschaften und das familiäre Miteinander. Wenn wir Konflikte im Gespräch lösen, aufeinander zugehen und Kompromisse finden, dann sorgen wir für Frieden.

Foto: AdobeStock #317248189 von sakepaint
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Friedhof – ist doch was für die Lebenden!

03. Mär, 2022

Unterwegs auf dem Friedhof – tagsüber oder in der Dämmerung: ein sicher spannendes Event, welches sich die „Schwarze Witwe“ alias Anja Kretschmer ausgedacht hat. „Friedhofsgeflüster“ heißt das Programm der engagierten Kunsthistorikerin mit dem Faible für den Gottesacker.
Die Führungen handeln von alten Zeiten, Sitten und Bräuchen, Aberglauben und der Totenkultur. Erzählt werden Geschichten und Sagen aus dem deutschsprachigen Raum. Diese sind, laut Anja Kretschmer, gelebte Geschichten unserer Ahnen. Die Bestattungskultur des 16. bis 19. Jahrhunderts steht im Vordergrund der Erzählungen: der Umgang mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit im geschichtlichen Kontext. Eine spannende Sache!
Seit Jahren schon tourt die Kunsthistorikerin mit ihrem Programm durch ganz Deutschland. Endlich nun wieder mit vielen Terminen für 2022, im März zum Beispiel in Halberstadt und im April in Rostock (Information laut Website, siehe unten).
Es gibt unterschiedliche Themenführungen – wie Friedhofsgeflüster I „Tod und Begräbnis früher: Von Leichenbitter, Wiedergängen und Totenkronen“ oder Friedhofsgeflüster II „Kultur des Abschieds und der Trauer: Von Totenwache, Post-Mortem-Fotografie und der Angst vor dem Scheintod“.
Zum gesamten Programm und den Hintergründen und vor allem zu den Terminen kann man sich auf der Website der „Schwarzen Witwe“ schlaumachen: www.friedhofsgefluester.de
Bild: #31204579 von Miguel Cabezon – adobe.com

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Frühling

17. Feb, 2022

Wie soll mein Herz den Frühling überstehn,
wenn sonnentrunken wieder rings auf Erden
die Knospe schwillt in ahnungsvollem Werden
und tausend Wünsche durch die Täler gehn ...
Wie soll mein Herz den Frühling überstehn!

Den Frühling, den auch du so sehr geliebt,
wenn, wo ein Herz um deines fast vergangen,
zwei Augen leuchtend groß an dir gehangen,
ein Lippenpaar, das immer gibt und gibt.
Wie hat dein Herz den Frühling dann geliebt! -

Und wieder wird's von Tal zu Tale wehn,
dieselbe liebeselge Frühlingsfeier,
dann stehn die Birken keusch im Hochzeitsschleier,
und durch die Nächte wird ein Flüstern gehn -
Wie soll mein Herz den Frühling überstehn!

(Ilse von Stach)
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Erinnern oder Vergessen?

20. Jan, 2022

Der erste Kuss, Verliebtsein, die Hochzeit, die Geburt des Kindes, aber auch Schicksalsschläge, Verluste und Momente der Trauer – an die emotionalen Ereignisse im Leben erinnern wir uns besonders.
Unsere Erinnerungen werden durch die Verknüpfung von Nervenzellen geschaffen. Jede einzelne Zelle verfügt über ungefähr 10.000 winzige Verästelungen, die Synapsen. Dort befinden sich die Speichereinheiten für Informationen.
Unser Gedächtnis liebt Neues und Interessantes
Wenn etwas unsere Aufmerksamkeit beansprucht hat, dann bleibt es in unserem Gedächtnis. Deswegen müssen wir uns konzentrieren, wenn wir beispielsweise Vokabeln lernen wollen. Das Gehirn speichert diese etwa 20 Minuten lang im Kurzzeitgedächtnis. Danach werden die neuronalen Verknüpfungen wieder gelöscht. Erst wenn wir die Vokabeln mehrfach wiederholen, geht die Information ins Langzeitgedächtnis über. Durch die Ausschüttung bestimmter Proteine werden die genutzten Synapsen dauerhaft verändert.
Vergessen ist wichtig
Unser Gehirn ist also ständig aktiv und damit beschäftigt, Informationen zu verarbeiten und abzuspeichern. Dabei muss es unentwegt aussortieren: Wenn ein Ereignis sich als belanglos herausstellt, vergessen wir es wieder. Das Vergessen wird häufig negativ bewertet, dabei fungiert es als wichtiger Filtermechanismus, damit das Gehirn nicht überlastet wird.
Auch wenn wir eine Information längere Zeit nicht abrufen, wird sie nach und nach verschwinden. Die neuronalen Verknüpfungen werden immer schwächer, bis sie irgendwann ganz getrennt werden. Diesen Effekt können wir uns zunutze machen: Wenn wir uns mit unangenehmen Erinnerungen wenig oder gar nicht mehr beschäftigen, verblassen sie.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Füttern wir unser Gehirn mit interessanten Inhalten, bleibt es wach und aktiv. Ein Ausflug an einen unbekannten Ort, das Auswendiglernen eines Gedichts oder eines Songtexts, das Erlernen einer Fremdsprache oder eines Musikinstruments – es gibt viele Möglichkeiten, etwas Gutes für unsere Synapsen zu tun.
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Weihnachtslied

15. Dez, 2021

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht.
Vom Tannenwalde steigen Düfte
Und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muß ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl’s, ein Wunder ist gescheh‘n.
(Theodor Storm)

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Der Friedhof – hier tobt das Leben!

19. Nov, 2021

Gedanken zum Buch „Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe: Ungewöhnliche Grabsteine – Eine Reise über die Friedhöfe von heute“
Friedhofssoziologie ist ein interessantes Wissens- und Forschungsgebiet, so meinen zumindest die Soziologen Thorsten Benkel und Matthias Meitzler der Uni Passau, die seit 2011 empirische Sozialforschung in verschiedenen „Todeskontexten“ betreiben und innerhalb dieser auf 500 deutschen Friedhöfen Feldforschung mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchführen. Es gibt sogar eine eigene Website: www.friedhofssoziologie.de
Mehrere Bücher haben die beiden Soziologen bislang zu dem Thema veröffentlicht, eines trägt den Titel „Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe“. Es beschäftigt sich mit der Kultur und der Veränderung der Grabgestaltung. Der individualisierte Friedhof. Aus 30.000 Fotos haben die Autoren die eindrucksvollsten Bilder ausgewählt: Sie geben einen Einblick über das letzte Namenschild, die letzte Adresse, den letzten Kult.
Der Spiegel kommentierte dazu: „Der Friedhof von heute hat etwas von Facebook; der Grabstein als letztes Profil, für Jahrzehnte in Stein gemeißelt.“
Von skurrilen und ungewöhnlichen letzten Worten wie: „Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ bis hin zu: „Geht nicht gibt’s nicht“ ist so allerlei vertreten. Ernstes, Humorvolles, Zitiertes, Charakteristisches – eben etwas Individuelles auf Augenhöhe zwischen Verstorbenem und Besucher.
Ob im Buch oder vor Ort: Der Friedhof ist ein Ort für Entdecker. Statten Sie ihm einen Besuch ab!

Thorsten Benkel und Matthias Meitzler
Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe
Ungewöhnliche Grabsteine – Eine Reise über die Friedhöfe von heute.
ISBN 9783462046083
Bild: #335239530 von Johnny - stock.adobe.com

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Am Ende des Regenbogens

28. Okt, 2021

Wenn ein Regenbogen am Himmel erscheint, ist das immer wieder faszinierend. Seit jeher ranken sich um dieses Naturschauspiel Geschichten und Mythen aus den verschiedensten Kulturen. Am Ende des Regenbogens gäbe es einen Topf mit Gold zu finden, so verspricht es eine irische Sage. Dafür müsste man allerdings lange laufen – denn der Bogen ist eigentlich ein Kreis und findet nur ein scheinbares Ende am Horizont.
In der germanischen Mythologie wird er als „schwankende Himmelsstraße“ (Bifröst) bezeichnet: eine Brücke, die unsere Erdenwelt und das Himmelreich miteinander verbindet. Ähnlich wird es in den griechischen Mythen beschrieben: Die Göttin Iris reist auf dem Regenbogen, der als Verbindungsweg zwischen Himmel und Erde dient. In Australien verehren die Aborigines eine Regenbogenschlange als Schöpferin der Welt.
In einem indischen Sprichwort heißt es: „Ohne die Tränen in unseren Augen gäbe es keinen Regenbogen in der Seele.“ Das erklärt schon fast die Entstehung des sagenumwobenen Farbspiels am Himmel. Ein Regenbogen erscheint dann, wenn die Sonne eine Regenwand anstrahlt. Das zunächst weiß erscheinende Sonnenlicht wird von den Regentropfen gebrochen, in die Spektralfarben aufgeteilt, reflektiert und wieder gebrochen. Dadurch sehen wir die sieben Farben des Regenbogens: Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Indigo und Violett. Ein zweiter, schwächerer Bogen wird dann sichtbar, wenn das Licht mehrfach in den Tropfen gebrochen wird.
Auch heutzutage wird der Regenbogen vielfach als Symbol verwendet. Er steht für Frieden, Toleranz, Veränderung und Zuversicht. Und wer weiß: Vielleicht führt über ihn doch eine Brücke ins Himmelreich, so wie in den alten Mythen und Sagen beschrieben.
Foto: AdobeStock # 278366290 von Roxana

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Leben bis zum Schluss – Welthospiztag

04. Okt, 2021

Im Hospiz verbringen unheilbar kranke Menschen ohne Aussicht auf Heilung ihre letzten Stunden, Tage oder Wochen. Wenn sie denn dort einen Platz bekommen.
Ein paar Zahlen und Fakten*
In Deutschland gibt es 250 stationäre Hospize für Erwachsene und 18 stationäre Hospize für Kinder und Jugendliche. Die Erwachsenen-Hospize haben im Durchschnitt je circa 10 Betten, das heißt: Es gibt circa 2500 Hospizbetten, in denen bei einer durchschnittlichen Auslastung von 80 Prozent und einer Verweildauer von 22 Tagen pro Jahr circa 33.500 Menschen versorgt werden.
Hört sich erst einmal viel an, ist es aber nicht. Nicht jede Stadt oder Gemeinde verfügt über ein Hospiz. Durch den meist akuten Bedarf gibt es Engpässe, ein frei werdender Platz kommt oftmals zu spät.
Der von den Kranken- und Pflegekassen anerkannte und real kalkulierte Tagessatz für einen Hospizplatz liegt bei circa 450 Euro. Hierin enthalten sind die Leistungen des Hospizes wie Pflege, Betreuung, Unterkunft und Verpflegung. 95 % der Kosten werden übernommen, 5 % der Kosten müssen von den Hospizen selbst aufgebracht werden. Legt ein Hospiz besonderen Wert auf eine intensivere und qualitativ hochwertigere Betreuung durch einen hohen Personalschlüssel – und das ist die Regel –, müssen die Zusatzkosten vom Hospiz selbst getragen werden. So kommen schnell wesentlich höhere Eigenkosten auf die Hospize zu.
Die Eigenkosten werden aus Spenden und aus ehrenamtlicher Tätigkeit bestritten. Jede Mitgliedschaft, jede Spende hilft, mehr Plätze zu schaffen und mehr Menschen – Erwachsenen wie auch Kindern – die Möglichkeit zu geben, bis zum Schluss zu LEBEN.
Mit den jährlich stattfindenden Hospiztagen, Welthospiztag am 9. Oktober und der Deutsche Hospiztag am 14. Oktober 2021, wird das wichtige Thema erneut in der Öffentlichkeit fokussiert.
Menschen ansprechen und informieren!
Interesse, Engagement und Spenden generieren!
Mehr Wissenswertes dazu unter: www.dhpv.de

*Quelle: Deutscher Hospiz und Palliativverband, www.dhpv.de/zahlen_daten_fakten.html
Bild: #165602663 von Nikki Zalewski – stock.adobe.con

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Herbst

23. Sep, 2021

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke

Foto: AdobeStock #295527512 von Thaut Images

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Erinnerungen

23. Sep, 2021

Every cloud has a silver lining
So sagt ein englisches Sprichwort und meint: „In allem Schlechten steckt auch etwas Gutes.“ Oder: „Auf jeden Regen folgt Sonnenschein.“ Oder: „Ein Silberstreif am Horizont.“
Sicher ist das im Trauerfall nur ein schwacher Trost, wenn nicht sogar unpassend und makaber. Dennoch hilft es vielleicht, den Tod einer nahestehenden Person zu begreifen, wenn man sich dem Tatsächlichen und dem Zukünftigen nähert – wenn man sich dem Leben zuwendet.
Die positiven Aspekte zusammentragen und gegen den Verlust aufstellen – eine simple Rechnung machen! Das könnte ein Rezept sein, für sich Trost im Verlust zu finden. Alle Erinnerungen in die positive Waagschale legen, den Verlust in die andere. Vielleicht gelingt es so, die Waage „Trauerfall“ zugunsten der positiven Waagschale zu beeinflussen. Mit jeder positiven Erinnerung ein wenig mehr!
Was waren die schönsten, emotionalsten, skurrilsten Momente mit dem Verstorbenen? Was ist aus der Verbindung entstanden, was hätte man nicht erlebt ohne diesen Menschen? Was kann man in Erinnerung an diesen Menschen ganz bewusst tun? Zum Beispiel eine Reise antreten, von der man immer gesprochen hat. Ein Bild erstehen, das dem Verstorbenen so gut gefallen hat. Ewas tun, wozu uns der andere immer ermutigt hat!
Wenn die positive Waagschale dann langsam wieder an Gewicht und Bedeutung gewinnt, dann sieht man ihn: den Silberstreif am Horizont.

Bild: Adobe Nr. 185888765 von ThomBal

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Sommerloch

02. Aug, 2021
Bananen, Pilze, Bambus und andere Bioprodukte eignen sich wohl oder durchaus oder natürlich oder in Zukunft als Rohmaterial für Särge – und zwar für biologisch einwandfreie Särge.
So baut die niederländische Firma Loop Särge aus Pilzgeflecht. Wer sich in so einem „Lebenden Kokon“ begraben lässt, macht quasi der Erde noch zuletzt ein Geschenk: so zumindest der Hersteller. Der Sarg soll sich innerhalb eines Monats vollständig auflösen und das Myzel, der Pilz, als Recycler des Waldes eine gute ökologische Bilanz hinterlassen – und noch besser: sogar den Wald reinigen. Auch der im Inneren des Kokons liegende Körper soll (!) sich schneller zersetzen bzw. kompostieren. Was genau „schneller“ heißt, bleibt eher undefiniert. „Unser lebender Kokon ermöglicht es den Menschen, wieder eins mit der Natur zu werden und den Boden anzureichern, anstatt ihn zu verschmutzen", sagt Bob Hendrikx, der Firmengründer.
Geeignet sind diese Särge laut Hersteller vor allem für eine Waldbestattung – in den Niederlanden ohne Friedhofspflicht offenbar kein Problem. Eine Waldbestattung hierzulande gibt es nur in ausgewiesenen Ruhewäldern und nach einer Feuerbestattung.
Eine Alternative zu einem „Pilzbegräbnis“ könnte eine Bestattung in einem Sarg aus wilder Ananas (Pandanus) und Bambus sein. So stellt die in Deutschland sitzende Firma boscamp greencoffins Särge aus Naturmaterialien her, die sich schon rein optisch von den klassischen Holzsärgen absetzen. Sie erinnern eher an Weidenkörbchen in XXXL. Alle Produkte tragen laut Hersteller das Eco-Fairtrade- oder das FSC-Zertifikat.
In Sachen Sarg tut sich was! Ob nachhaltig oder nur als Idee – das wird sich zeigen.
Mehr Information zu den Herstellern und Produkten:
www.greengadgets.de und www.boskampgreencoffins.de
Bild: #356687931 von kichigin19 - stock.adobe.com
 
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Hyaluron für die Seele?

19. Jul, 2021

Die Beschäftigung mit Äußerlichkeiten ist in unserer heutigen Gesellschaft leider sehr stark ausgeprägt. In den sozialen Medien werden nur die schönsten und glücklichsten Momente gepostet. Dadurch wird suggeriert, dass es ganz normal ist, erfolgreich zu sein, eine tolle Familie zu haben und selbstverständlich jederzeit blendend auszusehen. Welcher Druck demzufolge gerade auf jungen Menschen lastet, die mit der Allgegenwärtigkeit von Instagram, Facebook & Co. aufwachsen, lässt sich nur erahnen.
Die Anzahl der ästhetischen Behandlungen ist stetig steigend und macht die Ausmaße des Schönheits- und Optimierungswahns deutlich. Faltenunterspritzungen mit Hyaluron, Botox-Behandlungen und schönheitschirurgische Eingriffe werden bei Dermatologen, Kosmetikstudios und plastischen Chirurgen so stark nachgefragt wie noch nie zuvor.
Aber wenn – wie jeder weiß – die wahre Schönheit eigentlich von innen kommt, was bringt das Ganze dann überhaupt? Eine schöne Seele, die von innen nach außen strahlt, lässt sich nicht durch Unterspritzungen mit Hyaluron herstellen. Das Älterwerden entspricht dem Lauf der Zeit, das Nachlassen der körperlichen Kräfte ist naturgemäß, wir Menschen „welken“ äußerlich ganz genauso, wie eine schöne Blume es auch tut.
Das Gute daran ist: Im gleichen Zuge, wie wir äußerlich im Laufe der Jahre „abbauen“, können wir innerlich wachsen und schöner werden. Mit dem Altern bietet sich die Chance, erfahrener, klüger und ausgeglichener zu werden. Betagte Augen haben viel gesehen, können strahlen, Lebensfreude und Mut versprühen. Eine schöne Seele ist friedlich und steht vielleicht ein kleines bisschen über den Dingen. Über aufgespritzte Lippen und faltenfreie Gesichter kann sie jedenfalls nur schmunzeln.
Foto: AdobeStock #238270996 von De Visu

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Online

19. Jul, 2021

Digitale Welten beim Bestatter: Pflicht oder Kür – Gegenwart oder Zukunft?
Onlinebestattungen, Gedenkportale, digitale Beratungen. Das sind recht neue Vokabeln in der Bestatterbranche. Den ein oder anderen Onlinedienst gab es schon vor der Pandemie, aber eine wirkliche Auseinandersetzung mit der digitalen Welt oftmals nicht. So sind Bestattungsangelegenheiten tatsächlich eine Sache „face to face“.
Die Pandemie aber hat, wie in vielen anderen Bereichen, Grenzen aufgezeigt: Was geht eigentlich, wenn nichts mehr geht? Gefragt sind kontaktlose Kontakte: zum Impfzentrum, zum Arzt, zur Boutique und zum Restaurant. „Online“ und „to go“ heißen die Zauberwörter.
Eine Bestattung „to go“? Sicher nicht, aber eine umfangreiche und adäquate Beratung „online“ ist denkbar und möglich. So haben einige Bestatter ihre Technik längst aufgerüstet, um seriöse und gute Onlineberatungen mit Bild und Ton inklusive Produktauswahl und Vertragsabschluss zu ermöglichen. Ein Link via E-Mail zum Kunden – und ein Computer mit Kamera, ein Laptop, Tablet oder sogar ein Smartphone auf der Kundenseite reichen aus.
„Face to face“ geht so auch ohne Kontakt. Eine gute Onlineberatung überwindet Grenzen und Entfernungen. Denn sie ist nicht nur in Ausnahmezeiten, sondern auch im heutigen Onlinealltag eine Alternative.
Besuchen Sie die Website Ihres Bestatters und fragen Sie ihn nach seinen Möglichkeiten!

Bild: #289092306 von agenturfotografin – stock.adobe.com

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Aufblühen im Halbschatten

23. Jun, 2021

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, so heißt es in einer Redensart. Damit soll zum Ausdruck kommen, dass es mit zunehmendem Alter schwieriger wird, sich neu zu verwurzeln. Der Schritt in eine andere Stadt, in ein verändertes Umfeld, der Umzug in eine neue Wohnung oder später in ein Seniorenheim – all das fällt nicht leicht.
Ob wir uns an einem Ort wohlfühlen oder nicht, hängt von den Standortbedingungen ab, ganz genauso wie bei den Pflanzen. Hier eine Parallele zu ziehen, ist wirklich interessant und wir können bei Betrachtung der Flora vieles über Bedürfnisse lernen.

Jahrelang stand eine Kamelie im Garten sehr schattig unter großen Nadelbäumen und hat kaum die Sonne gesehen. Auf den ersten Blick sah sie gut aus: Aufrecht gewachsen, ihre Blätter kräftig und dunkelgrün. Nur geblüht hat der schöne Strauch nie. Was ihr fehlte, war die Sonne. Erst nachdem sie an einen anderen Standort umgesetzt wurde, konnte sie ihre wahre Pracht entfalten. Nach und nach entwickelten sich viele wunderschöne, rosafarbene Blüten. Nun waren alle Bedürfnisse erfüllt ¬¬– eine geschützte Lage im Halbschatten vor dem Haus, vormittags etwas Sonne, nährstoffreicher Boden und selbstverständlich viel gutes Zureden!
Jeder von uns kennt das Gefühl, am richtigen oder auch am falschen Ort zu sein. Wenn die Bedingungen stimmen, fühlen wir uns wohl. Das Klima ist dabei wichtig, die Temperatur, die Lebensmittel und Nährstoffe, die wir zu uns nehmen können, die Menge an Wasser, die wir trinken. Fühlen wir uns an kälteren oder wärmeren Orten wohl? Wie viel Wind oder Sonne vertragen wir? Wo können wir so richtig durchatmen, vielleicht am Meer mit einer frischen Brise? Ein subtropisches Klima empfindet so mancher während der Ferien eventuell als angenehm, aber auf Dauer wäre die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit belastend?

Die Frage ist, wo wir aufblühen können und gut gedeihen. Wie wäre es mit einer geschützten Lage im Halbschatten, vormittags etwas Sonne und mit viel gutem Zureden?

Foto: AdobeStock #41010116 von Mimohe

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Makaber oder innovativ?

14. Jun, 2021

 

Nowosibirsk Mai 2021: Bestatter messen sich im Gräberschaufeln
In der Woche ab dem 15. Mai 2021 konnte man in allerlei Print- und Onlinemedien Ungewöhnliches lesen: Bestatter aus der Region Nowosibirsk hatten sich einen Wettkampf geliefert: In möglichst schneller Zeit musste ein zwei Meter langes Einzelgrab ausgehoben werden. Angeblich beteiligten sich 8 Teams bei dem Wettbewerb. Das schnellste Team kam aus Omsk und gewann, laut Medienberichten, nach 38 Minuten und kassierte umgerechnet an die 350,00 Euro. Die genaue Ausführung des Aushubs wurde nicht mit einem Maßband, sondern direkt mit einem Sarg kontrolliert.
Bei dem Wettbewerb sollte es sich laut Veranstalter, der namentlich leider nicht bekannt ist, nicht um ein makabres Spaß-Event handeln. Im Gegenteil – das Anliegen soll durchaus ernsthaft gewesen sein: Der Beruf des Bestatters sollte für jüngere Menschen attraktiv kommuniziert werden. Auch in Russland hat die Bestatterbranche Nachwuchsprobleme.
Ob man in Russland über eine solche Aktion Interesse am Berufsstand Bestatter wecken kann, sei dahingestellt. Die russische Seele und Mentalität gelten gemeinhin durchaus als düster, schwermütig und in jedem Fall emotional. Aber auch als unsensibel, grob und makaber? Das darf bezweifelt werden. In einem Kommentar in den sozialen Netzwerken soll es geheißen haben: „Wir warten nun auf Wettbewerbe wie die schnellste Autopsie und die schnellste Einäscherung.“
Eben: andere Länder, andere Sitten.
Bild: #307563464 von alswart – stock.adobe.com

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Emotion oder Gefühl?

20. Mai, 2021

Die Begriffe Emotion und Gefühl werden im Sprachgebrauch häufig gleichgesetzt. Aber die Differenzierung zwischen ihnen hilft, uns selbst und andere besser zu verstehen.
Emotionen sind angeboren und haben ihren Ursprung im limbischen System. Sie entstehen durch einen äußeren Reiz und bewegen uns dazu, zu handeln oder eine Handlung zu beenden. Sie sind flüchtig und bleiben nicht lange bestehen.
Emotionen spiegeln sich in der Mimik
Man unterscheidet zwischen sieben Basis-Emotionen: Freude, Angst, Wut, Ekel, Überraschung, Traurigkeit und Verachtung. Der amerikanische Psychologe Paul Ekman fand heraus, dass diese Emotionen immer mit einer bestimmten Mimik einhergehen. Und das weltweit und kulturübergreifend bei allen Menschen in gleicher Form. Wenn jemand überrascht ist, ängstlich oder erfreut, dann sieht das in Asien genauso aus wie in Europa oder in Südamerika.
Gleichwohl Emotionen affektives Verhalten auslösen, können wir beeinflussen, ob wir tatsächlich handeln oder nicht. Wenn wir beispielsweise in Wut geraten, erfordert es einen Moment des Innehaltens, um diesem Impuls nicht sofort eine Handlung folgen zu lassen. So verlieren wir nicht die Kontrolle.
Gefühle sind Wegweiser
Gefühle hingegen sind das Ergebnis unseres bewertenden Denkens. Ereignisse müssen eingeordnet und reflektiert werden – daraus entwickelt sich das Gefühl nach und nach. Ob wir uns gut oder schlecht fühlen, hängt daher nicht von der Situation oder vom Verhalten der Mitmenschen ab, sondern davon, wie wir das Ganze kognitiv beurteilen.
Gefühle sind Wegweiser in unserem Leben und der Grund für unsere Intuition. Wenn sich etwas „gut anfühlt“, ist es oft die richtige Entscheidung. Ohne unsere Gefühle wären wir nicht in der Lage, Empathie zu empfinden. Wir können nur dann gut nachempfinden, wie sich ein anderer fühlt, wenn wir eine ähnliche Lebenssituation bereits durchlebt haben. So entsteht soziale Kompetenz, die uns im zwischenmenschlichen Miteinander hilft. Es lohnt sich also, Gefühle zuzulassen, zu durchleben und zu verstehen.
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Selbstfürsorge

04. Mai, 2021

Selbstfürsorge

Wie einem der Schnabel gewachsen ist: Poesie – ein Weg in die Zukunft.
Der Tod eines sehr nahestehenden Menschen ist immer eine Krise. Selbst wenn der Tod nach langer, unheilbarer Krankheit eine Erlösung zu sein scheint. In Zukunft liegt vor den Hinterbliebenen ein Leben ohne den Partner, ohne den Freund, ohne das Kind …
Ein Schicksalsschlag, der das Leben ändert – ob man will oder nicht. Und in jedem Fall geht das Leben weiter. Die Zeit bleibt nicht stehen.
Eine Auseinandersetzung mit dem Erlebten und mit der Krise hilft, in der Zeit zu bleiben und Schritte in Richtung Zukunft zu gehen. Nicht immer steht hierfür ein menschlicher Begleiter zur Verfügung. Aber auch ohne kann man ins Gespräch kommen – mit sich selbst! Das Vehikel dazu: Papier. Etwas in eigene Worte fassen und niederschreiben entlastet und bietet einen Weg, eine Situation – eine Krise – zu ordnen.
Das hat diverse Vorteile: Im Selbstgespräch kann man reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Kein Gefühlsausbruch ist unangenehm, kein Gestammel peinlich, es gibt kein Tabu, das nicht gebrochen werden kann. Als treuer und vertraulicher Partner ist das Papier ein Helfer, ein Begleiter und gefüllt ein Archiv der eigenen Gefühlswelt. Eine ganz eigene Poesie!
Innerhalb der psychotherapeutischen Kreativtherapie ist Schreiben – wie auch Malen oder Tanzen – eine alternative Methode der Selbstheilung. Dies kann man ganz für sich probieren – oder begleitet mit externer Hilfe eines Poesietherapeuten. Auch in der Literatur findet man viele interessante Anregungen und Hilfestellungen. Psychotherapeuten und Literaten sind sich einig: „Schreiben kann helfen, Stimmungen auszuhalten und Krisen zu bewältigen.“
Also vielleicht einfach loslegen und sich beschäftigen – mit sich selbst und der aktuellen Situation. Eine eigene Poesie kreieren und so ganz unverblümt für sich selbst sorgen.

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Mutter Erde und ihr Sorgenkind

21. Apr, 2021

Mutter Erde und ihr Sorgenkind 

Vor einigen Jahren war es erstmalig im Frankfurter Zoo zu sehen. Der berühmte Tiermediziner, Zoologe und Verhaltensforscher Bernhard Grzimek präsentierte den Besuchern ein besonderes Lebewesen. Es hatte viele verschiedene Gesichter und wirkte dennoch sehr vertraut. An dem Gehege hing ein Schild: „Hier sehen Sie das gefährlichste Raubtier der Welt“ – und die Zoo-Besucher erblickten in einem Spiegel sich selbst.
Der Mensch ist gefährlicher Feind vieler anderer Lebewesen. Durch die Industrialisierung, das moderne Leben und die Mobilität zerstört er die Umwelt und natürliche Lebensräume. Er verpestet die Luft mit Emissionen wie Stickstoffdioxid, Kohlenmonoxid und Feinstaub. Das Artensterben und der Klimawandel sind bedrohliche Szenarien, die keine Zukunftsvisionen sind, sondern aktuell stattfinden.
Um es ganz deutlich zu machen: Ausgerechnet Homo sapiens – lateinisch für „kluger, vernünftiger Mensch“ – ruiniert den Planeten. Ist dieser kluge Mensch als Ergebnis der Evolution in Wirklichkeit einfach nur das Sorgenkind von Mutter Erde?
Braucht die Erde den Menschen?
Oder wäre der Planet ohne seine menschlichen Bewohner besser dran? Vielleicht ist Mutter Erde auch einfach nur komplett überfordert mit ihren vielen Kindern. Aktuell leben fast acht Milliarden Menschen auf der Erde, und die Weltbevölkerung wächst weiter – derzeit um über 80 Millionen pro Jahr. Laut einer Schätzung der Vereinten Nationen wird es im Jahre 2050 fast zehn Milliarden Menschen geben. Das wird zu weiteren gravierenden Problemen führen. Das durch Homo sapiens verursachte Artensterben bedroht paradoxerweise ihn selbst, weil er seine eigene Lebensgrundlage zerstört. Eigentlich nicht sehr intelligent.
Ohne den Menschen würde es der Natur besser gehen. Viel besser. Und daher darf man die Frage stellen, ob wir uns tatsächlich als die „Krone der Schöpfung“ betrachten sollten.

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„40 Tage fasten, 50 Tage feiern – die Osterzeit“

01. Apr, 2021

„40 Tage fasten, 50 Tage feiern – die Osterzeit“

Ein kleines 1x1 der christlichen Bräuche.
Wir erinnern uns: Aschermittwoch – in diesem Jahr für alle Karnevalsliebenden besonders bitter: keine vorausgehende 5. Jahreszeit, keine Sitzungen mit all den herrlichen Persiflagen und satirischen Reden, kein Schunkeln, kein Rosenmontagszug.
Aber trotz allem ist Aschermittwoch auch im Jahr 2021 der Beginn der Fastenzeit, auch Passionszeit genannt: 40 Tage ohne.
Am Gründonnerstag ist es dann geschafft. 40 Tage Fastenzeit mit Verzicht, Buße und Besinnung sind durchgestanden. In Demut beginnt an diesem Tag das Osterfest. Gründonnerstag hat in der Liturgie eine große Bedeutung. Ein besonderer Blick richtet sich im Gottesdienst auf das letzte Abendmahl Jesu, der am Vorabend seines Todes seinen Jüngern nach der Überlieferung die Füße wusch. Eine Demutsgeste.
Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung, ein Feiertag, der auch in diesem Sinne begangen wird: kein Blumenschmuck in den Kirchen, ein leerer Altar, ein Gottesdienst mit eigenen Regeln. Der Wortbestandteil „Kar“ bedeutet Klage, Kummer oder Trauer.
Auf den Todestag Jesu folgt ein Tag der absoluten Stille. Am Karsamstag ist Grabesruhe, es finden keine Gottesdienste statt. Es ist still.
Ostersonntag ist der Tag der Auferstehung Jesu Christi. Es ist der ranghöchste Festtag im Kirchenjahr. Bereits in der Osternacht zuvor, erwarten die Gläubigen in einer Nachtwache (Gottesdienst) die Auferstehung Jesu. Die Messen beginnen am Karsamstag nach Sonnenuntergang und enden vor Sonnenaufgang am Ostersonntag. Der Ostersonntag ist immer der 1. Sonntag nach dem 1. Vollmond nach Frühlingsanfang. Ostern wird also frühestens am 22. März und spätestens am 25. April gefeiert. Nach dieser Rechnung richtet sich die Karnevalszeit mit Rosenmontag und Aschermittwoch: 40 Tage ohne.
Der 50. Tag der Osterzeit und auch ihr Ende ist Pfingsten. An Pfingsten sandte der auferstandene Jesus Christus, an der Seite seines Vaters, seinen Jüngern den Heiligen Geist: den Beistand, den er ihnen versprochen hat.

Bild: #416285083 von Photo-SD – Adobe Stock

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Was ist Sterben?

17. Mär, 2021

Was ist Sterben?

Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte,
wie es am Horizont verschwindet.
Jemand an meiner Seite sagt: „Es ist verschwunden.”
Verschwunden wohin?

Verschwunden aus meinem Blickfeld – das ist alles.
Das Schiff ist nach wie vor so groß, wie es war,
als ich es gesehen habe.
Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus
meinen Augen verschwindet, ist in mir,
es hat mit dem Schiff nichts zu tun.

Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben
mir sagt, es ist verschwunden, gibt es andere,
die es kommen sehen, und andere Stimmen,
die freudig aufschreien: „Da kommt es!”
Das ist Sterben.
Charles Henry Brent


Foto: AdobeStock #28695218 von pampero

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Sternenkinder

02. Mär, 2021

Sternenkinder

Nicht den Tod, sondern das Leben in Erinnerung bewahren.
Das könnte ein schöner Leitsatz für einen jeden Todesfall sein und es wäre für die, die weiter am Leben teilhaben, eine wunderbare Sache, wenn sie gelänge − oder besser, wenn sie gelingt.
Wenn kleinste Kinder, im Mutterleib oder nach der Geburt, sterben, ist das eine schier unerträgliche Situation. Unbeschreiblich, kaum nachfühlbar und einer Ohnmacht nahe. Wie soll es hier gelingen, das Leben, das noch gar nicht oder kaum stattgefunden hat, in Erinnerung zu bewahren?
Die Initiative DEIN STERNENKIND STIFTUNG schenkt betroffenen Eltern eine Erinnerung, die die Existenz des kleinen Lebens dokumentiert und die vielleicht die einzig sichtbare Erinnerung für die Familien ist. Über 600 ehrenamtlich tätige Fotografinnen und Fotografen fotografieren diese Sternenkinder und machen sie so sichtbar − in 2020 in mehr als 3.200 Fällen im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 2017 war die Stiftung bereits Preisträger des Deutschen Engagementpreises (Publikumspreis).
Die Erinnerungsfotos sind eine greifbare Stütze für die Zeit der Trauer und die Zeit der liebevollen Erinnerung. Für die Eltern, die Geschwister und für alle, in deren Leben das verstorbene Kind einen Platz hat.
An die Stiftung kann man sich als Betroffener selbst, aber auch als Hebamme, als Geburtsstation eines Krankenhauses oder natürlich auch als Bestatter wenden. Das Netzwerk der Stiftung ist weit gespannt, so dass auch in der Kürze der Zeit reagiert werden kann.
Mehr Information zu der Stiftung unter www.dein-sternenkind.eu

Bild: #108348174 von Stefanie Garau – stock.adobe.com

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Unser neues Schaufenster in Muggensturm

23. Feb, 2021

Wir haben jetzt zum Frühlingsanfang unser Schaufenster mit dem Thema „Friedwald“ dekoriert.

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Unser neues Schaufenster in Muggensturm

22. Feb, 2021
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Entspann Dich! Kontrolle ist nur eine Illusion.

22. Feb, 2021

Entspann Dich! Kontrolle ist nur eine Illusion.

Jeder wünscht sich Kontrolle über das eigene Leben. Gerade in unsicheren Zeiten verstärkt sich dieses Bedürfnis.
Noch vor zwei Jahren hätte sich niemand vorstellen können, dass wir heute inmitten einer Pandemie leben. Teilweise wirkt das ganze Szenario immer noch wie ein schlechter Science-Fiction-Film. Die Menschen laufen mit einer Art Filtertüte auf der Nase herum, keiner kommt dem anderen zu nahe, wir weichen einander aus. Das gesellschaftliche und soziale Leben steht weitestgehend still. Hätten wir solch einer Zukunftsvision geglaubt?
„Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Dieser Ausspruch wird Wilhelm Busch zugeschrieben und bringt es auf den Punkt. Wir müssen lernen, dass manche Dinge sich einfach komplett einer Planbarkeit entziehen. Das ist das Leben.
Auch der Verlust eines geliebten Menschen bedeutet den Verlust von Kontrolle. Da sieht man sich plötzlich mit einer neuen Realität konfrontiert, die unerträglich erscheint. Wir haben keine Möglichkeit der Einflussnahme. Wir wünschen uns die Macht über das Leben, haben aber keine.
Eigentlich ist das Gefühl von Kontrolle nur eine Illusion. Aber durch unseren Versuch, die Welt und deren Ereignisse zu steuern, fühlen wir uns in einer vermeintlichen Sicherheit. Wie oft haben wir schon die Zukunft geplant und sind von einer bunten und komplexen Welt eines Besseren belehrt worden?
Ein altes Sprichwort lautet: „Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, mach einen Plan.”
Doch zu den nicht steuerbaren Ereignissen gehören nicht nur Katastrophen, Krankheiten oder das Ableben geliebter Menschen. Genauso lauert auch das Glück hinter so mancher Hausecke und überrascht mit wunderschönen Erlebnissen.
Also entspannen wir uns und versuchen, bestmöglich auf den Wellen des Lebens zu reiten. Wir sind eben nur ein ganz kleiner Teil davon – ein Staubkorn im Universum.
Foto: AdobeStock #251574987 von Creaturart

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Was stirbt zuletzt?

01. Feb, 2021

Was stirbt zuletzt?

Auf diese Frage hat der Volksmund eine Antwort: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Gerade in der aktuellen Zeit ist es lohnenswert, sich der Hoffnung zuzuwenden. Denn die Pandemie zehrt an uns allen. Vermehrte Sterbefälle, bedrohte Existenzen, Sorge um Angehörige, Angst vor einer Erkrankung, bei einigen auch „nur“ Einsamkeit aufgrund des sozialen Rückzuges, Langeweile oder Familienstreitereien, weil alle so dicht aufeinander hocken. Die Pandemie hat vielfältige Auswirkungen. Aber sie betrifft uns alle.
Was uns hilft, ist die Hoffnung
Laut Definition ist die Hoffnung eine zuversichtliche innere Ausrichtung. Sie geht einher mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintreten wird, ohne dass eine Gewissheit darüber besteht.
Die Hoffnung wirkt wie ein Antrieb und Motor in unserem Leben. Sie hält unsere Motivation aufrecht. Jeder Tag beginnt mit Hoffnung – wenn auch unbewusst. Wir hoffen auf gutes Wetter, auf einen erfolgreichen Tag, auf nette Begegnungen. „Hoffentlich bleiben wir gesund.“ „Hoffentlich schneit es am Wochenende.“ „Hoffentlich bekomme ich den Job.“ Die zuversichtliche Einstellung beeinflusst das psychologische Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit – das ist sogar wissenschaftlich belegt.
Eine Studie der Universität Marburg aus dem Jahre 2017 sorgte für Aufsehen. Dabei wurden 124 Herzpatienten, denen eine Operation bevorstand, untersucht und begleitet. Ein Teil der Patienten führte Gespräche mit Psychologen, in denen über Pläne für die Zeit nach der OP gesprochen wurde. Ein Patient formulierte beispielsweise die Hoffnung, drei Monate nach der OP wieder seinen Lieblingsweg spazieren gehen zu können. Eine Patientin nahm sich vor, nach vier Wochen ihre Balkonkästen zu bepflanzen. Eine andere Patientin plante eine schöne Italienreise. Der andere Teil der Probanden fungierte als Kontrollgruppe – sie machten keine Pläne und sprachen nicht mit den Psychologen.
Sechs Monate später stellten die Forscher gravierende Unterschiede fest: Die Gruppe der Patienten mit den Zukunftsplänen hatte wesentlich geringere Entzündungsmarker und Stresshormone im Blut. Es ging ihnen nachweislich besser als den Patienten aus der Kontrollgruppe. Sie waren weniger beeinträchtigt in ihrem Familienleben und bei der Arbeit.
In dieser Studie hat man sozusagen die Kraft der Hoffnung gemessen.

Foto: AdobeStock #274609835 von Eva Bocek

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Der letzte Gang

01. Feb, 2021

Neues in Sachen: der letzte Gang

Klimaneutral zur letzten Adresse
Die Bestattungsbranche ist bekanntermaßen eher zurückhaltend, weniger innovativ oder gar extrovertiert veranlagt. Das kommt aus der Sache an sich: So sind doch das Sterben, der Tod und alles, was damit zusammenhängt, immer noch nicht aus ihrer Tabu-Ecke herauszubekommen. Der Tod ist nach Möglichkeit nicht sichtbar – und das ist ja irgendwie auch verständlich.
Trotzdem ist hier und da in der Bestattungskultur etwas los, sei es bei ungewöhnlich inszenierten Abschiedsfeiern mit Rockmusik und einem Hellem am Grab oder mit einer Lichtershow in der Trauerhalle. Das Grabmal kann ein Klassiker aus Stein sein, aber auch eine Skulptur aus rostigem Cortenstahl. Auf dem Grabmal steht: „In Liebe“, aber durchaus auch: „Tiefergelegt am …“.
Auf den Friedhof kommt der Verstorbene oftmals mit einer leistungsstarken Luxuskarosse mit Sternenhimmel und Seidenvolants, oder - und das ist doch mal eine Nachricht wert: mit dem Fahrrad.
Seit dem Herbst 2020 gibt es in Oldenburg ein Bestattungsfahrrad. Ein Unikat und eine Sonderanfertigung des Oldenburger Künstlers Michael Olsen. Seine Idee: den Tod und Abschied wieder sichtbar machen. Dort, wo alltäglich das Leben pulsiert: auf der Straße. Mit dieser Idee und der ersten Testfahrt hat er positive Resonanzen und auch eine Bestatterin, die dies mit in ihr Programm aufnehmen möchte, gefunden. „Reduziert, wertschätzend und angemessen langsam.“ So beschreibt eine Passantin begeistert ihren Eindruck.
Für eine Fahrradstadt wie Oldenburg scheint das eine fast naheliegende Idee zu sein, zumindest eine, die sich damit beschäftigt, den Tod doch noch aus seiner Tabu-Ecke herauszuholen. Und klimaneutral ist sie zudem, die letzte Fahrt auf zwei Rädern.

Bild:#184692821 von grebnerfotografie - stock.adobe.com

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Facebook-Account gehört zum Erbe

12. Jan, 2016

Soziales Netzwerk muss Zugangsdaten einer Toten herausgeben.

Ein Facebook-Account eines verstorbenen Kindes gehört zum Erbe seiner Eltern. Das soziale Netzwerk muss deshalb die Zugangsdaten herausrücken und kann solche Accounts nicht einfach in einen sogenannten Gedenkzustand versetzen, entschied das Landgericht Berlin laut einem veröffentlichen Urteil.

Facebook muss laut dem Urteil nun die Zugangsdaten zum  Account preis geben. Die Eltern seien als Erben des Mädchens wegen der ungeklärten Todesursache berechhtigt zu erfahren, was ihre Tochter im Internet geäußert habe.

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Wir sind nun seit kurzem auf der FriedWald-Hompage als Partner registriert

05. Okt, 2015

FriedWald ist ein alternativer Bestattungsort mitten in der Natur. In ausgewiesenen Waldgebieten ruht die Asche Verstorbener in biologisch abbaubaren Urnen an den Wurzeln eines Baumes. An über 50 FriedWald-Standorten in ganz Deutschland können Menschen ihre letzte Ruhe finden.

Menschen, die sich für eine Beisetzung im FriedWald interessieren, müssen sich grundsätzlich für eine Einäscherung entscheiden. Ein Großteil der Interessenten sucht sich den geeigneten Baum bereits zu Lebzeiten aus. Angehörige und Freunde werden über diesen Schritt informiert. Im Idealfall wird eine Willenserklärung mit dem Beisetzungswunsch formuliert und handschriftlich hinterlegt.

FriedWald bietet unterschiedliche Baumgräber für verschiedene Bedürfnisse an: für Familien oder Freundeskreise, für Partner, aber auch alleinstehende Menschen. Jeder FriedWald-Baum steht bis zu zehn Personen als letzte Ruhestätte zur Verfügung. Freie Bäume sind mit farbigen Bändern gekennzeichnet, die Auskunft über die Baumgrabarten geben. Mit kleinen

Namenstafeln werden diese im FriedWald zu persönlichen Orten der Erinnerung. Ganz individuell kann auch die Beisetzung im FriedWald gestaltet werden. Von einer stillen Abschiednahme im engsten Familienkreis über eine Trauerfeier mit Musik bis hin zur großen Trauergesellschaft: Die Gestaltung bleibt den Wünschen der Verstorbenen und ihrer Angehörigen weitgehend überlassen. Christliche Beisetzungen sind ebenso üblich wie Beisetzungen ohne geistlichen Beistand.

Weiterführende Informationen rund um FriedWald finden Sie unter www.friedwald.de. oder bei uns unter 07221- 63690

 

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Wer darf die Bestattung beauftragen?

28. Jan, 2014

Grundsätzlich darf der Totenfürsorgeberechtigte den Auftrag erteilen. Es steht, falls nichts geschrieben, dem nächsten Angehörigen zu. Es ergibt sich aus den familienrechtlichen Verhältnissen, das den Toten zu Lebzeiten mit dem überlebenden Angehörigen verbunden hat. Danach hat sich sich nachfolgende Rangfolge entwickelt:

- Ehegatte

- Kinder

- Eltern

- Großeltern

- Geschwister

- Enkelkinder

Sie haben nähere Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Neues Erbrecht in Europa

Im letzten Sommer hat der Rat der Europäischen Union die Europäische Erbrechtsverordnung (VO EU Nr. 650/2012) gebilligt und damit dem Bedürfnis nach Rechtssicherheit in der Vermögensnachfolgeplanung Rechnung getragen. Die Verordnung bietet nicht nur ausländischen Bürgern neue Perspektiven für ihre Vermögensnachfolge, sondern betrifft auch Deutsche, die ihren Lebensabend im europäischen Ausland verbringen wollen. 

Wichtige Änderung im Personenstandsrecht

Seit dem 01.11.2013 muss gemäß §38 PStV bei der Anzeige des Sterbefalls unabhängig vom Familienstand des Verstorbenen, in jedem Fall die Geburtsurkunde vorgelegt werden. Mit dieser Regelung ist überdies sichergestellt, dass die Beurkundung im Sterberegister richtig ist. 

Bitte denken Sie daran, dass wir diese Urkunde mit vorlegen müssen.

Was wir sonst noch von Ihnen benötigen, erfahren Sie gerne in einem persönlichen Gespräch.

 

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